Luftperspektive

Luftperspektive (Fotografie), Verblassung und Verblauung der Farben entfernter Gegenstände. Landschaft in Nepal.

Die Luftperspektive beschreibt die Sichtverhältnisse in einer Landschaft, verursacht durch die Luft. Die Erscheinung wird auch als Opaleszenz bezeichnet.[1] Ein Gegenstand sieht mit zunehmender Entfernung bläulicher, heller oder bräunlicher (durch Smog) aus. Der Grund dafür ist die (diffuse) Reflexion und die (selektive) Absorption der Lichtstrahlen an den Luftteilchen, was sich mit Hilfe der Physik erklären lässt.[2] Zum einen bezieht sich die Luftperspektive auf die Alltagserfahrung, dass entfernte Berge hellblau erscheinen. Zum anderen kennzeichnet sie die Möglichkeit, dass Künstler in ihren Gemälden durch Abstufung der Farbwerte nach Blau und Weiß hin eine gewünschte Fernwirkung erzielen.[3] Da bei der Luftperspektive die Farbe zur Raumwirkung beiträgt, lässt sie sich als Spezialform der Farbperspektive auffassen.

Luftperspektive (Fotografie). Bräunliche Farben durch Smog. Straße in Prag (Tschechien).

In der Fotografie bezeichnet die Luftperspektive manchmal auch eine Abbildung, die einen Gegenstand von oben aus der Luft zeigt. Dies wird auch als Luftbild, Vogelperspektive oder Draufsicht bezeichnet.

  1. Marcel Minnaert: Licht und Farbe in der Natur. 1. Auflage. Birkhäuser Verlag, Basel / Boston / Berlin 1992, ISBN 3-7643-2496-1, S. 321.
  2. Karl Mütze (Hrsg.): Brockhaus. ABC der Optik. 1. Auflage. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1961, S. 729, Stichwort: Raumwahrnehmung.
  3. Peter Wiench (Redaktion): Keysers großes Antiquitäten-Lexikon. Buchclub Ex Libris, Zürich u. a. 1983, S. 167.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search